Peter Materna

w/ Lisa Wulff and Silvan Strauß

The Kiss

Der frühe Morgen ist für Peter Materna die passende Tageszeit, um zu komponieren – wenn die Gedanken klar und die Gefühle unverfälscht sind, weil man gerade erst wach geworden ist und der Alltag mit seinem Druck und Stress noch nicht ein eingesetzt hat. Dann ist der Bonner Saxofonist oftmals in seinem „Komponistenstübchen“ über dem Notenpapier zu finden, um die Jazzmusik zu skizzieren, die er irgendwann später im Studio aufnehmen oder live auf der Bühne spielen will.

So auch an diesem frühen Morgen, als er den Feinschliff für eines seiner Stücke machen wollte – hier also noch eine Phrase in der Melodie verändern, dort den Rhythmus etwas verrücken oder einem Akkord noch eine weitere Note hinzufügen. Plötzlich ging die Zimmertüre auf, Maternas Ehefrau kam herein und gab ihrem Mann einen Guten-Morgen-Kuss. Diese Vertrautheit, die Selbstverständlichkeit dieser zärtlichen Geste berührte Materna zutiefst – und er wusste auf einmal den Titel für dieses Stück, an dem er gerade arbeitete, ebenso wie für das komplette Album, das dieses Stück dann eröffnen sollte: „The Kiss“.

ANDREA MOTIS

COLORS & SHADOWS

Angefangen hat alles eher mit einem Zufall: Irgendwann im Jahr 2017 landete wieder mal eine der zahllosen Promo-CDs auf meinem Schreibtisch. Bedeutendes Jazzlabel, auf dem Cover eine junge Frau mit einer Trompete. Andrea Motis? Nie gehört! Und so habe ich gleich eine Marketing-Masche gewittert. Sollte da etwa wieder mal eine junge, attraktive Musikerin einem schwächelnden Branchenriesen neue Zuhörerschichten erschließen? Kennt man aus der Klassikbranche zur Genüge, hat aber nicht immer optimal funktioniert. Trotz solcher Vorbehalte habe ich reingehört und war aufs Angenehmste überrascht. Eine selbstbewusst auftretende Künstlerin war da zu hören mit ausgeprägtem Latin-Feeling, ausdrucksvoller Gesangsstimme und ideenreichem Trompetenspiel. Dazu ganz offenkundig noch mit einem Talent fürs Stückeschreiben. Immerhin vier ihrer Eigenkompositionen hatte Andrea Stücken von Koryphäen wie Antonio Carlos Jobim, Cole Porter und Horace Silver an die Seite gestellt.

FAY CLAASSEN & DAVID LINX

AND STILL WE SING
WDR BIG BAND COLOGNE conducted by Magnus Lindgren

Der niederländische Gesang Superstar Fay Claassen singt gemeinsam mit dem belgischen Sänger, Komponisten und Texter David Linx und der WDR Big Band Köln auf And Still We Sing

Die große Diva der Niederlande, Fay Claassen, tut sich mit dem begnadeten belgischen Sänger, Komponisten, Texter und langjährigen Pariser David Linx bei And Still We Sing zusammen; einer großartigen Kollaboration mit der WDR Big Band unter der Leitung von Magnus Lindgren. Der Titel dieses Wiedersehens von Claassen und Linx (sie sangen zusammen auf dem 2005 erschienenen Album „One Heart, Three Voices“) ist eine Paraphrase eines der berühmtesten Gedichte von Maya Angelou: "...And Still I Rise". Claassen bringt ihre kristallklare Stimme und ihre abenteuerlichen Scatting-Künste in das Programm ein und verschmilzt auf wunderbare Weise mit Linx, dem einzigartigen Talent, der in ganz Europa Bekanntheit erlangt hat, während er in der US-amerikanischen Jazzszene noch unter dem Radar fliegt. Produziert vom WDR-Tenorsaxophonisten (und Claassens Ehemann) Paul Heller, enthält And Still We Sing herausragende Bigband-Arrangements von Heller, Lindgren, Bob Mintzer und Michael Abene.

Dave Liebman - Richie Beirach

EMPATHY
Five Improvised Soundscapes 2016-2020

Jazz, so wird oft gesagt, ist eine Gemeinschaft, eine Familie, die auf der Stärke gemeinsamer Erfahrungen aufgebaut ist. Wenn die Solidität dieser Beziehungen im Laufe der Zeit zunimmt, reift die Musik und spiegelt dieses Gefühl der Gemeinsamkeit wider - ein spürbares Gefühl des Respekts, der Hingabe und der gemeinsamen Freiheit, das in Aufführungen von dauerhafter Frische resultiert: Gespräche zwischen gleichgesinnten Seelen. Doch der Jazz - vor allem in der modernen Ära - ist auch für kreative Verbindungen bekannt, die nicht lange halten, da der Drang nach individueller Entwicklung selten mit gleicher Kraft oder parallel verläuft.

KURT EDELHAGEN & HIS ORCHESTRA

The Story Of A Great Band

Mit Disziplin und Präzision

In den Katakomben des Kölner Funkhauses, knapp zehn Meter unter der Bühne des „Großen Sendesaals“, war über Jahrzehnte ein jazzmusikalischer Schatz verborgen, den ich mit drei CD-Dokumentationen vor Ihnen ausbreiten möchte.

Im April 1957 beginnen die ersten Proben des neuen Jazzorchesters von Kurt Edelhagen in eben jenem holzgetäfelten Sendesaal, seither ist diese Bühne Probenplatz, Aufnahmestudio und Begegnungsort des Orchesters mit einer Reihe namhafter europäischer und US-amerikanischer Improvisatorinnen und Improvisatoren. Das Resultat dieser Studioaufnahmen und Konzertmitschnitte lagert dann als analoge Dokumentation – tief unter dem Bandstand – im Hörfunkarchiv des Westdeutschen Rundfunks. Über dreitausend Einzeltitel und Mitschnitte geben einen faszinierenden Einblick in die Geschichte des Orchesters Kurt Edelhagen. Mit dem aufkommenden Ruhm und den zahlreichen Tournee ändert sich der Name des Ensembles: Die Kurt Edelhagen All Star Band.

ACK VAN ROOYEN

ACK VAN ROOYEN - 90

Spiel‘ mir einen Ton- und ich sage dir, wer du bist. Es ist häufig der individuelle, der own sound eines Instrumentalisten, der ihn „verrät“ – und das nicht nur bei Blindfold-Tests, bei denen Musikern Aufnahmen vorgespielt werden und sie nach dem Motto „Horch, wer spielt denn da?“ Titel und Interpreten erkennen sollen. Ack von Rooyen macht es auch dem normalen Jazz-Hörer einfach. Sein Sound ist so unverwechselbar, dass es nur weniger Sekunden, weniger Töne bedarf, um ihn zu identifizieren.
Ein Klang voller Wärme und einem Hauch Melancholie – etwas, das im Übrigen auch den Menschen Ack van Rooyen auszeichnet. „Vielleicht hat das miteinander zu tun. Du hast einen Ton, so wie du eine Stimme hast. Beim Spielen ist es wie beim Singen: Man hat eine Stimme oder man hat sie nicht. Man kann sie verbessern, aber nicht wirklich ändern.“
Wenn es nicht schon ein Flügelhorn gäbe, es hätte für Ack erfunden werden müssen. Das pflegte Jerry über seinen jüngeren Bruder zu sagen. Wo bei anderen Trompetern und Flügelhornisten in reiferen Jahren der Ton brüchig zu werden beginnt, kultiviert er ihn mit aller Fülle auch noch mit neunzig. Nichts könnte dies eindrucksvoller dokumentieren als sein neues Album, 90

BOB MINTZER & WDR BIG BAND COLOGNE

SOUNDSCAPES

Bob Mintzer hat den Dreh heraus. Ob er diesen nun während seiner kurzen Zusammenarbeit mit dem Thad Jones-Mel Lewis Orchester, seinen zwei Jahren mit der Buddy Rich Big Band oder seiner Zeit mit der Word of Mouth Big Band von Jaco Pastorius entwickelt hat, ist unklar. Sicher ist aber, dass der große Tenorsaxophonist seinen Instinkt für Orchestration und Kontrapunkt während der 70er und 80er Jahre immer weiter perfektioniert hat. Erstmals versuchte er sich 1983 als Leiter eines großen Ensembles, als er mit seiner Big Band im populären New Yorker Nachtclub der Brecker Brothers, dem Seventh Anvenue South, auftrat. Später gab Mintzer seinem Können als Arrangeur für Big Bands während einer fruchtbaren Zusammenarbeit mit dem DMP Label den letzten Schliff. Dieses Label hat zwischen 1985 und 2003 insgesamt elf gefeierte Ensemble-Aufnahmen vorgelegt, von Incredible Journey bis zu Gently. Man könnte vielleicht sogar sagen, dass das Arrangieren und Schreiben für Big Bands bereits in seine DNS übergegangen war, als er 2016 zum Chefdirigenten der WDR Big Band in Köln berufen wurde.

WES MONTGOMERY

Glücklich sein mit sich selber
Nach Hamburg reiste er von London aus an im April 1965, und zwar wahrscheinlich in Begleitung des Saxophonisten Ronnie Scott – in dessen schon damals hoch angesehenem Club nämlich hatte der Gitarrist Wes Montgomery zuvor gerade gastiert, mit dem Pianisten Stan Tracey, Rick Laird am Bass und Schlagzeuger Ronnie Stephenson. Auch der saß vermutlich mit im Flugzeug nach Hamburg – denn Stephenson war in jener Ära der Leib-und-Magen-Trommler der NDR Bigband (die damals noch „Studioband“ hieß). Und wer weiß – vielleicht waren die Herren sogar zu viert unterwegs; denn aus England kam auch noch Scotts Saxophon-Kollege Ronnie Ross, im Gepäck fast alle Arrangements, die er geschrieben hatte für eine sehr besonderes Konzert; am 30. April ging der 39. NDR-Jazzworkshop über die Bühne im Hamburger Sendesaal, für Mikrophone und Kameras des NDR.

SHAWN MAXWELL

Millstream

Als temperamentvoller Freigeist und überzeugter Nonkonformist hat sich der Saxophonist und Komponist Shawn Maxwell zu einer überraschenden Inspirationsquelle bekannt. „Jackie McLean und Cannonball Adderley sind zwei meiner großen Vorbilder. Das würde man vielleicht gar nicht vermuten, wenn man mich spielen hört. Aber ich habe sie transkribiert und wurde stark von ihnen inspiriert. Ich liebe Cannonball. Aber ich selber werde kein Cannonball werden.”

TRILOK GURTU

God Is A Drummer

Auf allen Stationen seiner glanzvollen Karriere positioniert sich der Meisterschlagzeuger und Weltmusikpionier Trilok Gurtu am Berührungspunkt der klassischen indischen Musik mit der westlichen Jazztradition, Funk und den afrikanischen- und brasilianischen Musiktraditionen. Seit fünf Jahrzehnten ist es sein Modus Operandi Musik zu machen, die sich nicht so einfach in eine Schublade stecken lässt.

Auf God Is Drummer, seinem bereits 20. Album als Leader, würdigt dieser ungewöhnlich weltoffene Musiker einige seiner bereits verstorbene Kollegen und Vorbilder, die ihn über die Jahre begleitet und inspiriert haben.

JIM BEARD & JON HERINGTON

Chunks and Chairknobs

Es ist ja zu erwarten gewesen, dass der Pianist Jim Beard und der Gitarrist Jon Herington während dieses intimen Duo-Zusammentreffens einen ganz besonderen Ton anschlagen würden.
Die beiden haben im Lauf der Jahre viele Stunden damit zugebracht, im Aufnahmestudio zu den Alben des jeweils anderen beizutragen. Das begann schon 1990 mit Beards Debütalbum Song of the Sun und zog sich durch bis zu Time On My Hands, Heringtons Album aus dem Jahr 2012. Sie haben auch als Sidemen anderer Musiker zusammengearbeitet, etwa auf Aufnahmen des Bassisten Victor Bailey, der Saxophonisten Bill Evans und Bob Berg, des Drummers Dennis Chambers sowie der Brüder Michael und Randy Brecker. Darüber hinaus sind die beiden seit langem mit Steely Dan auf Tour...

BILL LAURANCE & WDR Big Band

BILL LAURANCE & WDR Big Band Köln,

geleitet von Bob Mintzer
Live at the Philharmonie, Cologne

Der Keyboarder Bill Laurance, Gründungsmitglied der dreifach Grammy ausgezeichneten, international gefeierten Gruppe Snarky Puppy, die von den Lesern des DownBeat Magazins zur Jazz-Band des Jahres 2017 gewählt wurde, bewegt sich seit langem als Musiker auch außerhalb der Grenzen dieser beliebten, Genre-überschreitenden Jazz- und Funk-Band.

RANDY BRECKER & ADA ROVATTI

BRECKER PLAYS ROVATTI – SACRED BOND

Die Ehepartner Randy Brecker und Ada Rovatti machen auf der neuen CD
Brecker Plays Rovatti: Sacred Bond gemeinsame Sache. 

Ein Sprichwort besagt: ‚Eine Familie die zusammen musiziert, bleibt auch zusammen‘. Dieses alte Diktum wird im Fall von Brecker Plays Rovatti: Sacred Bond bestätigt. An diesem Projekt wirken nicht nur die Randy Brecker, seines Zeichens Grammy-Preisträger, Trompeter und Fusion-Pionier und seine Frau, die Saxophonistin und Komponistin Ada Rovatti mit, sondern auch Stella, die zehnjährige Tochter der beiden, die mit einem Cameo-Auftritt in einem der Stücke vertreten ist.

JESSE MILLINER

Thinking Out Loud

Die hohe Kunst moderner Komposition, im Jazz und weit über ihn hinaus

Alles immer wie neu

Wann hat das eigentlich angefangen? Und mit wem? Mit welchen Kompositionen? Plötzlich nämlich hatten die nicht mehr viel (oder gar nichts) mit den klassischen Prinzipien zu tun nach denen Songs entstanden waren zu Zeiten von – sagen wir mal- Irving Berlin und Cole Porter. Entstanden vorzugsweise für Filme oder Broadway-Shows waren ihre Melodien und Harmonien aus Strophe und Refrain für jeden wiederzuerkennen und mit ein bisschen Übung selbst für den Laien nachzusingen.

LULA GALVAO

ALEGRIA DE VIVER

"Alegria de Viver" ist die neueste Solo-CD von Lula Galvāo.
Aus meiner musikalischen Sicht ist Lula Galvão der authentischste vielseitigste und genialste Gitarrist Brasiliens. Sowohl seine musikalische Handschrift als auch seine Bandbreite sind unerreicht. Lulas hat eine ganz besondere Art mit der Musik umzugehen. Er verleiht ihr, egal um welche Stilistik oder Rhythmik es sich handelt, mit seinen genialen Arrangements und Spielweise, das gewisse Etwas, das den Unterschied ausmacht.

RANDY BRECKER

ROCKS

Brecker immer noch einer der weltbesten Trompeter. „Du darfst nie aufhören, dich mit deinem Instrument zu beschäftigen. Ich wüsste auch nicht, was ich ohne die Trompete tun sollte. Es gibt Momente, da könnte ich sie aus dem Fenster werfen. Aber wenn sie tut, was du willst, dann macht es einen Riesenspaß!“ Man hört’s. Randy rocks. They all rock. Rocks rocks. 

MOKHTAR SAMBA

MUSIQUE D´AFRIQUE

Ende August 2015 zündete die WDR Big Band in der Kölner Philharmonie ein imposantes Feuerwerk der afrikanischen Klangfarben und Rhythmen. Die Gäste waren Mokhtar Samba, Schlagzeug, sein Sohn Reda Samba, Percussion, Rhani Krija, Perkussion, Henry Dorina, E-Bass, Woz Kaly, Gesang und Jean-Philippe Rykiel, Keyboard. Arrangiert wurden die Stücke von Michael Mossmann, der dieses Großprojekt auch geleitet hat. Präsentiert wird die Musik von Mokhtar Samba: hier geht es um pulsierende Rhythmen und hypnotisierende Melodien.

PBUG

STAND UP

Die Band PBUG, Großbritanniens heißeste Funk-Sensation, steht an der Spitze der neuen Welle von Funk & Soul (Daft Punk, Mark Ronson, Bruno Mars, etc.) 

Seit ihrer Gründung im Jahr 2008 haben sie die englische Funkszene im Sturm erobert, eine loyale Fangemeinschaft aufgebaut und erstaunen Kritiker mit ihrem Feuer an Energie, Entertainment und ausnahmeverdächtigem musikalischen Talent immer wieder aufs Neue.

VINCE MENDOZA

w/WDR BIG BAND

HOMECOMING

Homecoming. Dass es im Jazz einige Kompositionen mit diesem Titel gibt, mag kaum verwundern. Insbesondere für den dauerreisenden Improvisatoren, diesen postmodernen Nomaden, ist die Rückkehr nachhause, in die eigenen vier Wände, zur Familie, etwas, das er während der Dauerschleife von Flugzeug-Hotel-Bühne-Hotel-Flugzeug wie kaum etwas anderes ersehnt (auch wenn es ihn bisweilen nach wenigen Tagen daheim wieder hinauszieht…).

ULLA HAESEN

RIO   

Seit Jahrhunderten bauen die besten Künstler der Welt Brücken zwischen den verschiedenen Kulturen. Sie überschreiten Grenzen, verwischen die Trennlinien zwischen Vertrautem und Fremdem, bringen uns durch ihren künstlerischen Mut näher zusammen. Sie spielen. Wir hören zu. Beim Tanzen zu exotischen Rhythmen werden wir eins. Musikalische Brücken erzeugen ein Verständnis füreinander und schaffen Harmonie. 

RICHIE BEIRACH

INBORN

with

Michael Brecker, Randy Brecker, George Mraz, Adam Nussbaum, John Scofield

Blickt man mit dem Wissen von Heute auf diese beiden Tage im April 1989 zurück, so wäre es ein einfaches zu sagen, dass vor fast 30 Jahren in den Clinton Studios in New York eine All-Star-Besetzung in Sachen zeitgenössischer Jazzmusik unter der Leitung des Pianisten Richie Beirach (1947 geboren) zusammengekommen ist...

DAVE LIEBMAN

FIRE

w/ DAVE HOLLAND  JACK DEJOHNETTE  KENNY WERNER

Die Elemente: Feuer

Die vier Elemente in der Natur (Luft, Feuer, Wasser, Erde) sind das ultimative Beispiel für jene Dualität, die man sowohl in der Natur als auch beim Menschen beobachten kann. Egal, ob wir es nun Ying/Yang, Tag/Nacht (oder jedes andere gegensätzliche Paar) nennen, das zugrundeliegende Prinzip bleibt dasselbe. Oder, um es mit den Worten von Yoda, dem Weisen aus Star Wars, auszudrücken: "Es gibt immer zwei!!"

POOGIE BELL BAND

Exhibition Continues

Der Drummer Poogie Bell, bekannt als langjähriger Groovemeister von Bassgröße Marcus Miller und verlässlicher Sideman von Künstlern wie Stanley Clarke, David Sandborn, Chaka Khan, Erykah Badu, Angelique Kidjo oder Al Jarreau, zeigt auf Exhibition Continues eine völlig andere Seite seiner musikalischen Welt. Die eklektische Sammlung führt den in Pittsburgh geborenen Bell in anspruchsvolles Terrain, das deutlich über das klassische Pocket Playing hinausgeht. 

JAN FELIX MAY

RED MESSIAH

Jan Felix May gehört zu einer Generation, die keine stilistischen Berührungsängste kennt. Neue Verbindungen zu kreieren, statt an alten Abgrenzungen festzuhalten, lautet die Devise. Dabei zeigt May, Ende 1993 geboren, kompositorische und spielerische Präzision, innovativem Gestaltungswillen und Humor. Schon mehrfach wurde er ausgezeichnet, beispielsweise 2016 bei der Internationalen Jazzwoche Burghausen, wo er den Solisten-Wettbewerb gewann und mit seiner Band den zweiten Platz belegte. Zwar zählt Frank Zappa nicht direkt zu Mays Vorbildern, eine gewisse Verwandtschaft in der Geisteshaltung lässt sich aber erahnen.